Fahrbericht Yamaha TMax 560 Tech Max 2022: Yamaha TMax: Gut, groß und teuer (2024)

Nur zwei Jahre ist es her, dass Yamaha den TMAX 560 Tech MAX zuletzt überarbeitete. Nun steht bereits die nächste Generation – Nummer acht – in den Startlöchern. Die ist endlich voll im digitalen Zeitalter angekommen.

Alter Motor, neues Setup

Da der Motor des Yamaha TMAX 560 Tech Max bereits Euro-5-ready war, änderte sich am 562-Kubik-Zweizylinder nichts. Er leistet noch immer noch A2-konforme 48 PS bei 7500/min und ein ordentliches Drehmoment von knapp 56 Newtonmetern bei 5250/min. Mit dem 15-Liter-Tank soll er 312 Kilometer ohne Tankstopp schaffen. Fahrdynamisch neu ist die Abstimmung der Federelemente: Gabel und Federbein wurden überarbeitet und sollen für noch mehr Agilität und Sportlichkeit sorgen. Die Upside-Down-Gabel lässt sich nach wie vor nicht einstellen, das Federbein nur beim Tech-MAX-Modell und nur in der Federbasis.

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Neue Technik, neue Optik

Bei der Ergonomie justierte Yamaha ebenfalls in Richtung Sport nach. Trittbretter und Sitzbank wurden länger, eine Lendenstütze lässt sich um 30 Millimeter verschieben und ein neuer Lenker – die Hände finden ihn nun weiter vorne und unten – soll den Körper etwas aktiver positionieren. Endlich auf der Höhe der Zeit präsentiert sich das neue co*ckpit, bestehend aus einem großen, kontraststarken 7-Zoll-TFT-Display, das die zwei Rundinstrumente mit dazwischenliegendem Mäusekino ersetzt. Es bietet drei verschiedene Designs und via Joystick am linken Lenkerende steuert man durch das neu strukturierte Menü. Das Smartphone lässt sich über WLAN, Bluetooth oder USB koppeln und wer ein Garmin-Abo (laut Yamaha rund 5 Euro/Monat) abschließt kann direkt über das co*ckpit navigieren. Die letzte große Neuerung ist die offensichtlichste: das Design. Yamaha stylt den TMAX 560 und das Topmodell Tech MAX etwas aggressiver, der Look ist aber insgesamt gutmütig-sportlich.

Was kann der neue TMax?

Kleinere Personen haben es auf der immer noch 800 Millimeter hohen Sitzbank des Yamaha TMAX 560 Tech MAX nun leichter, denn sie ist schlanker, nicht aber schmal geworden. Wer kurze Beine hat, muss an der Ampel für einen sicheren Stand nach wie vor weit nach vorne rutschen. Das Platzangebot ist sehr gut und besonders die verstellbare Lendenstütze hilft dabei, den Yamaha TMAX 560 Tech MAX auf die eigenen Dimensionen auszurichten. Anschließend sitzt man bequem auf der straffen Sitzbank, für einen Roller darf die Ergonomie durchaus als sportlich bezeichnet werden.

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Twin trabt ordentlich

Und das gilt natürlich auch für den bekannten Motor. Wie ein Pfeil aus dem Bogen schießt der TMAX Tech MAX von der Ampel, besonders wenn der Sport-Modus ausgewählt ist. Im zweiten Modus, dem Touring-Modus, geht’s gediegener, dafür stressfreier und geschmeidiger voran. Er eignet sich besonders für den Stadtverkehr. Auf der Landstraße zeigt sich der TMAX Tech MAX im Sport-Modus von seiner besten Seite.

Handlicher als ein Motorrad

Daran haben die gut ansprechenden, knackig dämpfenden Federelemente und die selbst auf feuchtem Asphalt hervorragend grippenden Bridgestone SC 2 Reifen ebenfalls ihren Anteil. Der TMAX 560 Tech MAX lenkt neutral und über die 15-Zoll-Räder – die Felgen wurden dank sogenannter Spin-Forged-Technologie deutlich leichter – handlicher ein, als man es von einem Motorrad gewohnt ist. Vorne ist ein 120/70-15 und hinten ein 160/60-15 Reifen montiert. Die Balance passt dank weit vorne liegendem Motor nach wie vor sehr gut, sodass der Roller sich geschmeidig über die Hüfte in Schräglage drücken und mit dem Gas wieder herausziehen lässt. Für ein sicheres Gefühl sorgt die (abschaltbare) Traktionskontrolle, die bei sportlicher Fahrweise nicht stört, aber im Hinterkopf stets mitfährt. Sie arbeitet wie das ebenfalls sicher abgestimmte ABS allerdings noch immer nicht schräglagenabhängig. Die Bremse selbst packt vorne initial kräftig zu, lässt sich aber gut über einen klaren Hebelweg dosieren. Hinten mitbremsen gehört beim Roller stets dazu, weshalb die Hinterradbremse üppig dimensioniert ist und zur Verzögerung einen verhältnismäßig großen, weniger fein dosierbaren Teil beiträgt.

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co*ckpit = Goldstück

Das neue co*ckpit mit allerlei Konnektivitätsfunktionen bietet im Alltag einen besonderen Mehrwert im Vergleich zum Vorgängermodell. Die Navigation durchs Menü funktioniert wunderbar schnell, unkompliziert und intuitiv. Einmal bekanntgemacht verbindet sich das System automatisch mit dem Smartphone – dank Smart-Key-System bleibt auch der Schlüssel in der Jackentasche – und man kann zum Beispiel die Musik im Headset abspielen oder wechseln. Und wenn man auf fremdem Terrain unterwegs ist, lohnt sich das Abo für die am Testroller aktive Garmin-Navigationssoftware – sie wird vom Smartphone aufs co*ckpit gespiegelt – schnell, denn so spart man sich ein externes Navi. Andere Navigationssoftware, zum Beispiel Google Maps oder Apple Karten, lassen sich aber nicht auf diese Weise aufs Display proji*zieren, das wäre sogar noch günstiger.

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Yamaha

Großer Roller, großer Preis

Im Helmfach des Yamaha TMAX 560 Tech MAX findet sich Platz für einen Helm plus Handschuhe oder kleines Gepäck. Da können andere Roller mehr bieten, sie müssen dafür freilich Abstriche in anderen Bereichen, etwa der Sportlichkeit, machen. Dass die Zusatzfeatures des Modells Tech MAX dem Komfort und nicht der Sportlichkeit dienen, unterstreicht aber den Anspruch des Sportrollers, ein Alltagsfahrzeug zu sein. Griff- und Sitzheizung wärmen kräftig, Tempomat und die elektrisch verstellbare Scheibe machen Autobahn-Etappen entspannter. Hinter dem hohen Windschild herrscht bei hohen Geschwindigkeiten Ruhe, wenn man nicht größer ist als 1,85 Meter. Diese Zusatzfeatures haben allerdings auch ihren Preis. 2100 Euro kommen für den Tech MAX auf ohnehin happigen Grundpreis des Yamaha TMAX 560 von 13.099 Euro nochmal obendrauf. Der TMAX Tech MAX liegt dann locker im Bereich einer gut ausgestatteten Mittelklasse-Reiseenduro. Doch dieser Vergleich wäre falsch, denn Konzept und Einsatzgebiet unterscheiden sich doch immens von dem eines Motorrads. Und immerhin: Im Vergleich zu sportlichen Alltags- und Pendlerfahrzeugen mit vier Rädern ist der TMAX im Preisvorteil.

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Fazit

Der Yamaha TMAX 560 Tech MAX wurde nochmals feingeschliffen. Er ist nun besser ausgestattet, agiler und insgesamt sportlicher. Im Alltag bieten vor allem das neue co*ckpit und dessen Funktionen einen Mehrwert zum Vorgängermodell. 15.199 Euro sind für das Topmodell fällig. Zu viel für einen Roller?

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Fabian Dresler

Stellv. Leiter Test & Technik

Als Tester hart aber fair, liebt er doch eigentlich alle Motorräder – ganz besonders die sportlichen.

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Jens Kratschmar

Redakteur MOTORRAD online

Wenn eines der ersten Kinderbilder einen auf der Münch 4 des Onkels zeigt, ist alle Hoffnung verloren. Motorrad und später MOTORRAD war im Blut, vor allem als besagter Onkel gut 40 Jahrgänge „Europas größter“ schenkt. Interessant ist daher jede Form des Kraftrads, egal welcher Antrieb. Gern elektrisch, doch das scheint eine aussterbende Art.

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FAQs

Ist der Tmax 560 gut? ›

Ein guter Tourer, definitiv nicht nur für den Einsatz in der Stadt . Fahren Sie damit auf einer A- oder B-Straße und es macht viel Spaß. Die Bremsen könnten schärfer sein, sind aber immer noch gut und ich musste sie ein paar Mal betätigen und sie haben einen gut zum Stehen gebracht. Einen Sozius mitzunehmen ist in Ordnung, zieht genauso normal und man merkt es nur bei sehr geringer Geschwindigkeit/beim Anhalten.

Warum ist Tmax so beliebt? ›

„Maxi-Scooter im Allgemeinen, aber insbesondere der TMAX, sind bei Geschäftsleuten beliebt. Man sieht oft Männer in schicken Anzügen auf einem TMAX durch Madrid flitzen. Sie wollten etwas Sportliches, um sich in der verstopften Stadt fortzubewegen, aber auch etwas Praktisches mit Stauraum unter dem Sitz – es ist wie eine Alternative zu einem Sportwagen.

Wie schnell fährt ein TMAX 530? ›

Beeindruckend stabil bleiben beide Sport-Scooter auf der Bahn. Länge läuft, trotz kleiner Räder. Der Berliner Bär rennt bergauf bei Tacho 180 stur in den Begrenzer, Werksangabe sind 177. Da muss der Yamaha TMax 530 mit 161 km/h passen.

Ist der Yamaha Tmax bequem? ›

Apropos: Wenn Sie Lust auf längere Fahrten haben, muss ich sagen, dass der TMAX eine unglaublich komfortable Maschine ist. Angesichts der Sitzgröße, der verstellbaren Rückenlehne und der geräumigen Trittbretter habe ich wirklich das Gefühl, dass diese Maschine für Fahrer praktisch jeder Größe und Form geeignet ist.

Ist das Tmax ein gutes Anfängerfahrrad? ›

Meiner persönlichen Meinung nach kann das Tmax ein Anfängerrad sein, aber ich würde den Kauf eines gebrauchten Rads empfehlen, da ich garantiere, dass Sie das Rad ein paar Mal fallen lassen werden, bis Sie genügend Kilometer auf dem Buckel haben. Es macht keinen Sinn, neue (also teure) Plastikteile an einem neuen Rad kaputt zu machen.

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Author: Nathanael Baumbach

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